In der Bezirksliga Niederrhein 5 wirft ein besonderes Spiel seine Schatten voraus. Mit der Spvvg Sterkrade 06/07 empfängt der Tabellenzweite den Ersten Rhenania Bottrop.
Und darin sieht Top-Torjäger Damian Vergara Schlootz auch gleich einmal einen Vorteil. "Wir sind seit zwei Jahren zu Hause ungeschlagen. Es wird eine richtungsweisende Partie - und wir haben aus dem Hinspiel noch eine Rechnung offen."
Das hat Sterkrade im vergangenen Jahr glatt mit 0:3 verloren. Vergara Schlootz war an diesem Tag leer ausgegangen - eine Seltenheit. Denn mit 26 Toren in 17 Spielen ist er der beste Torjäger seiner Staffel - und auch einer der besten in Deutschland.
Bei der "kicker Torjägerkanone für alle" belegt Vergara Schlootz im Ranking für die Bezirksligen den dritten Platz. Lediglich Fabian Geckle (SpVgg Durlach-Aue, 18 Spiele, 27 Tore) und Marco Priessner (FC Hude, 18 Spiele, 29 Tore) stehen noch vor ihm.
"Davon höre ich zum ersten Mal", sagte Vergara Schlootz überrascht. "Hätte ich mir die Gelbsperre mal gespart." Wer weiß, ob er Priessner dann schon die Rücklichter zeigen würde.
Der mit Oberliga-Erfahrung ausgestattete Stürmer habe kein besonderes Rezept für seine Treffsicherheit, aber es ergibt sich ein Muster. "Ich stehe da, wo ein Stürmer zu stehen hat. Ich glaube, ich habe alle 26 Tore innerhalb des Sechzehners erzielt. Zuletzt hatten wir eine Torschussübung außerhalb des Sechzehners. Meine Teamkollegen haben mich gefragt, wieso ich die überhaupt mitmache. Aber das kann ich aushalten", sagte er lachend.
Der 29-Jährige hat seine ganze fußballerische Karriere im Herrenbereich im Oberhausener Stadtteil Sterkrade verbracht. Im Sommer 2023 kehrte er von der SpVgg Sterkrade-Nord, für die er auch in der Oberliga aktiv war, zu Sterkrade 06/07 zurück.
"06/07 ist mein Heimatverein. Der Wechsel hatte berufliche Gründe. Ich bin Steuerfachwirt und möchte Steuerberater werden. Dazu kam auch der sportliche Niedergang bei Sterkrade Nord. Jetzt fahre ich mit dem Fahrrad drei Minuten zum Platz. Dahin, wo ich mit fünf Jahren angefangen habe, und wo ich jeden kenne", sagt Vergara Schlootz. "Mit einigen bin ich vor zehn Jahren aus der Kreisliga A in die Bezirksliga aufgestiegen."
Aber hätte ihn nach einer guten Corona-Saison nicht auch nochmal die Oberliga gereizt? "Aus der Oberliga hat mich im Abstiegsjahr mit Sterkrade-Nord tatsächlich niemand angerufen. Aus der Landesliga gab es Anfragen. Aber Oberliga-Fußball war auch nie mein übergeordnetes Ziel."
So bleibt Vergara Schlootz seinem Stadtteil Sterkrade erhalten. Ehrgeizig ist er aber natürlich immer noch. "Ich werde bald 30 Jahre alt. Wenn ich es schaffen würde, zu meinem 30. Geburtstag mit Sterkrade 06/07 in die Landesliga aufzusteigen, dann hätte ich alles erreicht, was ich im Amateurbereich erreichen kann." Ein Sieg gegen Rhenania Bottrop würde dabei enorm weiterhelfen.